Siemens – Zentraler Produktstammdaten-Server für 4,5 Mio. Materialstammdatensätze mit eptos™

Das Siemens E-Content Classification Portal realisiert einen zentralen Produktstammdatenserver für die branchenweit einheitliche, systemübergreifende Klassifikation sowie die Beschreibung von Produktstammdaten und -strukturen auf Basis der eptos™-Lösung von Paradine.

“Wer glaubt, dass Stammdatenmanagement nur eine Nebenbeschäftigung ist, sollte die Finger davon lassen. Nicht umsonst basieren ISO13584 und IEC61360 auf einem soliden mathematischen Fundament. Ein Abweichen von diesem Fundament birgt die Gefahr, unerklärlich zu werden und mit viel Aufwand und vielen Kompromissen eigene, nicht abgestimmte Lösungen zu schaffen.” Gerd Koziel, Leiter der Klassifizierung

Status Quo und Problemdefinition

Als einer der führenden Akteure in einem globalen Markt bietet die Division Power Generation des Siemens-Sektors Energy ihren Kunden erstklassige Technologien, Dienstleistungen und Lösungen zur Verbesserung ihrer Flexibilität, Effizienz und Rentabilität im Bereich der Stromerzeugung. In den letzten Jahren hat der Geschäftsbereich eine Reihe von Unternehmen erworben (z.B. Westinghouse, Delaval, Mannesmann Demag, Alstom, KK&K, HV-Turbo, Bennex und Poseidon, usw.). Jedes dieser Unternehmen brachte seine eigene Kultur sowie seine eigenen Produkte und Geschäftsprozesse mit. Seit 2007 verfolgt der Geschäftsbereich Stromerzeugung konsequent das Ziel, die heterogene Prozess- und Systemlandschaft zu harmonisieren. Eine weltweit einheitliche Ausrichtung wird die Geschäftsprozesse schneller, flexibler und produktiver machen und die Zusammenarbeit insbesondere zwischen den einzelnen Standorten deutlich verbessern. Die Datenmanagementprozesse sollen im Rahmen von Projekten überarbeitet und an die strategische Ausrichtung der Einheit angepasst werden.

Herausforderungen

  • Hoher standortspezifischer Pflegeaufwand für Materialstammdaten
  • Keine Vergleichbarkeit der Informationen – eigene Interpretation war notwendig
  • Mehrdeutigkeit von Klassen und Eigenschaftsbezeichnungen
  • Viele individuelle Klassen, je nach internem Bedarf
  • Hohe Anzahl von Duplikaten
  • Keine sektorweiten Bündelungsoptionen bei der Beschaffung
  • Hoher Aufwand bei standortübergreifender Produktdokumentation

Aus dieser Situation ergibt sich ein hohes nachhaltiges Einsparungspotenzial durch langjährige Serviceverträge mit den Kunden (bis zu 30 Jahre).

Die Siemens E – Content Classification Portal Lösung

Im Rahmen dieses Projektes wurde ein zentraler Produktstammdatenserver – das “Siemens E – Content Classification Portal” – auf Basis der eptos™-Lösung von Paradine sowie eine zentrale Stelle für die Klassifizierung und Pflege der Stammdaten eingerichtet. Die Basis für eine konsolidierte Klassifikation von Materialstammdaten bildet ECLASS als etablierter, branchenübergreifender und mehrsprachiger Klassifikationsstandard. Für die konsistente Klassifizierung und Beschreibung von Materialstammdaten wird eine an die Anforderungen von Siemens angepasste Klassenstruktur auf Basis des ECLASS-Standards abgeleitet. Dabei wurden nicht benötigte Klassen als inaktiv gesetzt, Eigenschaften und verwendete Werte definiert und Erstellungsregeln für die automatische Generierung von Kurztexten und Beschaffungstexten (Langtexten) festgelegt.

Das “Siemens E – Content Classification Portal” erfüllt die folgenden Funktionen:

  • Zentraler Produktstammdaten-Server zum Aufbau einer konsolidierten Klassifikationsstruktur auf Basis von ECLASS
  • Beschränkung der ECLASS-Klassen auf die tatsächlich genutzten Klassen und Erweiterung um eigene Klassen, wo nötig
  • Erstellung und Pflege von klassenspezifischen Templates zur Spezifikation von (unterschiedlichen) Beschreibungsdetails der Materialstammdaten für Zielsysteme (SAP, Teamcenter, etc.)
  • Bereitstellung von Klassifizierungs- und Materialbeschreibungsinformationen für weitere Unternehmensanwendungen (z.B. Comos, TDM, etc.)
  • Zuordnung zu alten Klassifikationen
  • Abbildung von Maßeinheiten für Zielsysteme
  • Mehrsprachige Terminologiedatenbank zur Benennung von Katalogen und Wertelisten
  • Unterstützung für das automatische Upgrade auf höhere ECLASS-Versionen
  • Referenzsystem für die Übertragung von Lieferantenkatalogdaten
  • Plattform zur Erfassung von Änderungs- und Erweiterungsanträgen für Klassifizierung, Materialbeschreibung und Terminologie

Die Ergebnisse und Vorteile umfassen:

  • Die Einführung der neuen Klassifizierungsstruktur hat bereits an den deutschen Standorten Duisburg, Görlitz und Nürnberg stattgefunden. Internationale Einführungen haben an den Standorten Finspong (Schweden), Brno (Tschechische Republik), Hengelo (Niederlande) und Perm (Russland) stattgefunden.
  • Fast 1 Million Materialstammsätze wurden bereits klassifiziert und etwa 450.000 Datensätze mit Eigenschaften ausgewertet
  • Die Vorbereitung des Materialstammsatzes für die Zielsysteme wurde in deutscher, englischer und tschechischer Sprache durchgeführt. Derzeit sind jedoch bereits 16 Sprachen für die Suche innerhalb des Siemens E – Content Classification Portals verfügbar
  • Insgesamt werden etwa 2.500 ECLASS-Klassen benötigt, von denen ca. 900 ECLASS-Klassen werden derzeit aktiv genutzt
  • Es war möglich, den Privatunterricht auf ca. 2.400 Klassen zur Zeit
  • Insgesamt ergibt sich ein Rückgang von ca. 7.000 eigene Klassen zu ca. 4.900 Klassen nach dem ECLASS-Standard

Über die Siemens AG – Sektor Energy

Die Siemens AG ist ein weltweit führendes Unternehmen der Elektronik und Elektrotechnik. Der Sektor Energie ist einer der weltweit führenden Anbieter eines breiten Spektrums von Produkten, Lösungen und Dienstleistungen im Bereich der Energietechnik. Siemens Energy beschäftigt weltweit fast 86.000 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2012 erzielte der Sektor einen Umsatz von rund 27,5 Milliarden Euro und einen Gewinn von rund 2,2 Milliarden Euro.

 

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